11.12.2024
Es ist ja soooo praktisch! Man scannt einen QR-Code, den man auf einem Auto oder in einer Zusendung findet und bekommt sofort die passende App. Und natürlich wird man dann mit Werbesendungen überhäuft und die Firmen, die hinter der App stehen, bekommen eine Menge Information über die Lebensgewohnheiten derjenigen Personen, die sich die App auf ihre Geräte geladen haben.
Dass diese Methode auch von Kriminellen angewandt wird, überrascht nicht weiter. Kürzlich sind in der Schweiz Briefe an zahlreiche Personen verschickt worden, die den Anschein erwecken, als wäre der Absender MeteoSchweiz, der offizielle Wetterdienst der Eidgenossen. In den Schreiben wird dazu aufgefordert, den abgedruckten QR-Code zu scannen und eine neue WarnApp auf's Telefon zu laden. Dass sich dahinter Schadcode aus der Werkstatt von Kriminellen verbirgt, erkennt der naive Anwender erst, wenn es zu spät ist und seine persönlichen Daten inklusive Bankzugänge etc. an die Verbrecher weitergegeben wurden.
Was kann man tun? Grundsätzlich sollte man nur Apps von AppStore oder Google Play Store installieren. Bei diesen Quellen ist man vor kriminellen Akten weitgehend geschützt. Briefe, mit der Aufforderung, einen QR-Code zu scannen, sollte man tunlichst ignorieren. Falls der Absender den Anschein der Vertrauenswürdigkeit erweckt, kann man ja telefonisch nähere Informationen einholen - dann zeigt sich sofort, ob das Schreiben von der angegebenen, seriösen Quelle stammt. Personen, die im Umgang mit QR-Codes erfahren sind, können auch versuchen, die URL, die sich hinter dem QR-Code verbirgt, auszulesen, ohne die Verbindung zum angegebenen Server aufzubauen. Auch auf diese Weise kann man erkennen, ob der QR-Code aus einer seriösen Quelle stammt. Wer sich keine App aufschwatzen lässt, von wem auch immer, hat in seinem Leben vermutich keine gravierenden Nachteile zu befürchten. Weniger ist mehr, und Skepsis macht sich oft bezahlt.
Quelle:
https://www.corriere.it/tecnologia/24_novembre_29/in-svizzera-allarme-quishing-la-truffa-del-postino-tramite-qr-code-segnalata-anche-in-italia-cos-e-e-come-difendersi-122fec17-a29c-4baa-b90d-845b19956xlk.shtml(1.12.2024)
Italien hat sich beim Datenschutz immer schon besonders um Kinder gesorgt. Kürzlich hat die Datenschutzbehörde einen Vater gerügt und festgelegt, dass Fotos für Kinder unter 14 Jahren auf sozialen Medien nur mehr mit Zustimmung beider Eltern veröffentlicht werden dürfen. Dies auch dann, wenn beiden Eltern das Sorgerecht zugesprochen wurde. Bis zum Alter von 14 Jahren dürfen Kinder in Italien und Österreich "Dienste der Informationsgesellschaft" nur mit Zustimmung Eltern in Anspruch nehmen.
Die neue Maßnahme zielt hauptsächlich auf Kinder geschiedener Ehen, deren Eltern an unterschiedlichen Orten wohnen. Anlass war ein Fall, in dem ein Vater Fotos seines Kindes gegen den ausdrücklichen Wunsch der Mutter publizierte und nicht bereit war, das Bild zu löschen, nachdem die Mutter das gefordert hatte.
Am Ende des Verfahrens entschied die Datenschutzbehörde, dass der Vater dem Wunsch der Mutter zu entsprechen habe. Zur Umsetzung und Berichterstattung an die Behörde wurde ihm eine Frist von 30 Tagen eingeräumt.
Quelle:
https://www.gpdp.it/web/guest/home/docweb/-/docweb-display/docweb/10076607(3.12.2024)
Mit der Inkraftsetzung der DSGVO wurde den Mitgliedsländern aufgetragen, das Schutzalter für Kinder festzulegen, bis zu welchem Sie eine Zustimmung der Eltern benötigen, um die "Dienste der Informationsgesellschaft" in Anspruch nehmen zu dürfen. Die DSGVO gibt den nationalen Behörden die Möglichkeit, ein Alter zwischen 12 und 16 Jahren frei zu wählen. Die Altersgrenzen sind in der EU unterschiedlich.
Dienste der Informationsgesellschaft werden z.B. von TikTok, Instagramm u.a. angeboten. Die berechtigte Kritik lautet, dass weder die Betreiber der Plattformen, noch die Eltern der Kinder die Rechtslage ernst nehmen und auf die Einhaltung der Altersgrenzen achten. TikTok hat vor einiger Zeit in seinen Geschäftsbedingungen festgelegt, dass die Einrichtung eines Kontos erst im Alter von 13 Jahren erlaubt ist. Die Kontrolle dieser Bedingung durch die Betreiber von TikTok freilich bleibt aus. Für zahlreiche Länder der EU, die höhere Altersgrenzen vorschreiben, ist die Altersgrenze von 13 Jahren zu niedrig, wie die Übersichtsgrafik zeigt.
Die Einstellung der Kinder zum Datenschutz wird, so berichten die Fachleute über alle europäischen Grenzen hinweg, wesentlich von den Eltern beeinflusst. Wenn sich die Kinder nicht an die gesetzlichen Regelungen halten, kann das daher auch daran liegen, dass sie diesbezüglich keine starken Vorbilder haben.
(Grafik, Stand 9.12.2024)