08.09.2022
Der Wirbel um den niederösterreichischen Abmahnanwalt Marcus Hohenecker hat sich mittlerweile etwas beruhigt. In der Praxis zeigte sich bei dem Anlass jedoch eine Reihe wenig überraschender, bedenkenswerter Tatsachen:
Quellen:
https://kaernten.orf.at/stories/3172526/(8.9.2022)
https://netzpolitik.org/2022/cookie-banner-der-meistbesuchten-websites-miese-tricks-und-fiese-klicks/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE(1.9.2022)
Anfang September wurde die steirische Bezirkshauptstadt Feldbach Opfer eines Ransomware-Angriffs. Die IT der Stadt wurde durch kriminelle Software verschlüsselt und für die Entschlüsselung Lösegeld gefordert. Medienberichten zufolge soll die Sache bei einer Mitarbeiterin der Stadtverwaltung ihren Ausgang genommen haben, die sich im Homeoffice befand und auf einen "verseuchten" Link klickte. Glück im Unglück: Offenbar haben alle Beteiligten rasch reagiert, außerdem sagt der Bürgermeister, dass die IT durch Backups gut abgesichert war. Nach wenigen Tagen können alle Dienste der Gemeinde wieder ungestört abgewickelt werden. Der Schaden wird von einer Versicherung gedeckt.
Wir erinnern uns: Vor einigen Monaten hatte es z.B. die Landesverwaltung in Kärnten erwischt. Damals war ebenfalls ein unaufmerksamer Mitarbeiter Auslöser der Katastrophe. Die Schadensbeseitigung dauerte Wochen, und die Täter wurden bis heute nicht gefunden. Besonders problematisch ist in diesem Fall, dass umfangreiche persönliche Daten von den Verbrechern gestohlen und im Netz veröffentlicht wurden. Ob Ähnliches auch in Feldbach geschehen ist, wurde nicht berichtet.
Angriffe mit Ransomware sind heute ein gängiges Bedrohungsbild, das man in die Risikoanalyse einbeziehen muss. Besonders nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich die Bedrohungslage deutlich verschärft. Betroffenen ist zu raten, dass sie sofort die Sicherheitsbehörden einschalten und bei der Datenschutzbehörde die vorgesehene Meldung machen.
Quelle:
https://www.derstandard.at/story/2000138860690/steirische-bezirkshauptstadt-feldbach-von-hackerangriff-betroffen(6.9.2022)
Über "Smart-Homes" und ihre Gefahren wurde in der Klienteninfo schon mehrfach berichtet. Die möglichen Schwierigkeiten, die man sich damit einhandelt, wurden kürzlich um einen Aspekt erweitert.
Durch den Ausfall von Servern eines Herstellers von Klimaanlagen stieg bei allen seinen Kunden die Raumtemperatur auf über 30 Grad. Wegen des Serverausfalls war es auch nicht möglich, dass die Betroffenen auf die manuelle Steuerung umschalten konnten.
Bei Betrachtung aller Risiken, die mit dem Betrieb von Smart Homes verbunden sind, wird man wohl zum Schluss kommen, dass man sich für diese Lösung nur in sehr speziellen Fällen entscheiden sollte. Jedenfalls aber ist anzuraten, für alle Funktionen des fremdbestimmten, "gläsernen" Haushaltes Möglichkeiten vorzusehen, wie man sie notfalls auch manuell "mit dem Schraubendreher" aktivieren kann, wenn der Server des Dienstleisters ausfällt oder gehackt wird.
Quelle:
https://www.derstandard.at/story/2000138839804/energieanbieter-sperrte-22-000-kunden-von-ihren-smarten-thermostaten-aus (6.9.2022)